Kinderrechte-Superhelden im Gießener Rathaus

Kinderschutzbund und Hessisches Ministerium für Soziales und Integration feiern Abschluss des Modellprojektes

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Mit jungen Ideen neue Wege gehen

Beim 1. Gießener Jugendkongress diskutierten 40 Jugendliche Formen und Themen der Kinder- und Jugendbeteiligung in Gießen

Ihre eigenen Interessen deutlich zu machen und aktiv zu vertreten - damit haben sich 40 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren aus Gießen am 05.05.2023 beschäftigt. Teilgenommen haben Jugendliche aus Gießener Schulen und Schüler*innen-Vertretungen vom Stadtschüler*innenrat, aus Jugendforen, Wohnheimen und Jugendzentren sowie zahlreiche Gießener Jugendliche der Auftaktveranstaltung „Du redest mit!“ von 29. März 2023.

Für die Planung und Durchführung der Veranstaltung waren das Büro für Kinder- und Jugendbeteiligung (Der Kinderschutzbund, Orts- und Kreisverband Gießen e.V.) und das Jugendbildungswerk der Stadt Gießen verantwortlich.

Jede hessische Kommune soll Kinder und Jugendliche an politischen Entscheidungsprozessen in geeigneten Formen beteiligen. In Gießen unterstützt unter anderem das Büro für Kinder- und Jugendbeteiligung mit den Beteiligungsformaten „Jugend im Rathaus“ und „Jugendforen“ Kinder und Jugendliche dabei, ihre Anliegen in die Kommunalpolitik einzubringen.

„Junge Menschen haben ein Recht darauf gehört und an Entscheidungen beteiligt zu werden. Beides ist wichtig für die persönliche Entwicklung, aber auch für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Nur wenn junge Menschen früh an Entscheidungen beteiligt werden und dabei ihre eigene Wirksamkeit erfahren, entwickeln sie ein Verständnis für demokratische Prozesse und das Selbstbewusstsein, ihre eigenen Anliegen dabei aktiv zu vertreten.“ betonte Gerhard Merz, 1. Vorsitzender des Kinderschutzbund Gießen, mit einleitenden Worten nachdem zuvor Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher die Anwesenden begrüßt hatte.

Einen Überblick über die verschiedenen Beteiligungsformate in Hessen gab Friederike Wehrheim von der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendbeteiligung Hessen. Anschließend stellten Mara Geist vom Büro für Kinder und Jugendbeteiligung sowie Herr Michael Bassemir vom Büro Bürgerbeteiligung den Jugendlichen die Möglichkeiten von Jugendbeteiligung vor, die in Gießen bereits existieren.

In moderierten Kleingruppen tauschten sich die Jugendlichen über ihre Themen, die Stadt Gießen betreffend, aus, und erörterten gemeinsam die Möglichkeiten für ein stadtweites jugendgerechtes Beteiligungsformat. Dabei sind verschiedenste Ideen und Themen diskutiert worden: Der Wunsch nach mehr und sichereren Radwegen, besseren und regelmäßigen Busverbindungen oder auch eine attraktive Gestaltung der Innenstadt.

In der weiteren Diskussion wurde deutlich: die Anwesenden wollen sich für ihr Recht auf Mitsprache und ihre Themen engagieren. Regelmäßig und in Formaten, die ihren eigenen Bedürfnissen entsprechen.

Die Diskussionsstränge und Themen sollen im Herbst weiter beraten und vertieft werden. Ziel des aktuellen Dialogprozesses ist es, gemeinsam mit dem jungen Menschen in Gießen dauerhafte und an den Bedürfnissen orientierte Beteiligungsformate zu entwickeln und zu erproben.

"Mit der heutigen Veranstaltung und dem vorhergegangen Format mit einer nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Gruppe von Kindern und Jugendlichen sind wir diesem Ziel einer tragfähigen und dauerhaften Plattform für eine die ganze Stadt erfassende Beteiligung ein gutes Stück nähergekommen", zeigte sich Gerhard Merz zuversichtlich im Hinblick auf die weitere Entwicklung.